Nofollow: erst klassisches Meta-Tag für Seiten, dann Link-Attribut, das als Anweisung gelesen wurde und nun Hinweis für Suchmaschinen. Die Welt der Verlinkungen ist, gerade auch durch die Tätigkeit von SEO-Experten, ständig im Wandel, und zwischen September 2019 und März 2020 ändert sich Einiges in der Benutzung von Nofollow. Das Attribut wird vom Crawler nun anders gelesen und die neuen Link-Attribute rel=“sponsored“ und rel=“ugc“ kommen hinzu. Aber orientieren wir uns erstmal und fangen damit an, was Nofollow eigentlich war und immer noch ist, um dann die aktuellen Veränderungen zu erklären. All das im zweiten Teil meiner Serie über Attribute mit der Vorsilbe „No“.
Was ist das Nofollow-Tag?
Noch bis März 2020 ist die Kennzeichnung eines Links mit Nofollow eine Anweisung an den Google-Bot, dem Link beim Crawlen nicht zu folgen. Dadurch wird die Übertragung von PageRank und Ankertext an die gelinkte Seite verhindert. Nofollow konnte bisher entweder als Meta-Tag oder als rel-Attribut am Link implementiert werden. Hierbei gab es jedoch einen relevanten Unterschied: War Nofollow als Meta-Tag implementiert, galt es für die komplette Seite. Das heißt, die Suchmaschinen folgten keinem der Links auf der Seite und sie gab somit keinen PageRank ab. Dieses Einbinden von Nofollow auf Seitenebene kam in der Praxis allerdings so gut wie nie vor.
Da Nofollow als Meta Tag unpraktisch war, wurde 2005 das Link-Attribut rel=nofollow eingeführt, um Links gezielter zu kennzeichnen. Der Link mit Nofollow-Attribut wird im Code folgendermaßen angegeben:
<a href=“www.beispelseite.de“ rel=“nofollow“>Beispielseite</a>
Wollt ihr einen Link mit einem anderen Attribut kennzeichnnen, müsst ihr das rel-Attribut entspechend verändern beziehungsweise einfach weglassen, wenn ihr einen follow-Link angeben möchtet.
Nofollow 2.0: Was ist neu?
Satte 15 Jahre nach der Einführung des Link-Attributs Nofollow 2005, hat sich Google nun dazu entschieden, die Funktionsweise des Link-Attributs zu überarbeiten, sowie genauere Kennzeichnungen für Links einzuführen.
Wie das Unternehmen schon im September 2019 bekanntgab, wird Nofollow ab März 2020 nicht mehr als Anweisung gelesen werden, sondern nur noch als Hinweis („hint“). Das heißt, der Crawler wird dann allen Links folgen, egal, wie sie gekennzeichnet sind. Allerdings werden Nofollow-Links weiterhin weder Keywords noch Ankertext übertragen. Laut Google-Blog (auf Englisch) werden diese Links weiterhin keine Rolle für Rankings spielen. Der Crawler wird jedoch Daten sammeln, um herauszufinden, wie diese Links in Zukunft für die Suche genutzt werden können.
Die Link-Attribute rel=“sponsored“ und rel=“ugc“
Gleichzeitig führt Google zwei neue Link-Attribute ein, die von der Suchmaschine genau wie Nofollow-Links als Hinweise für den Crawler ohne Auswirkungen auf Rankings behandelt werden. Die Attribute Sponsored und UGT sind für Werbungen und Inhalte Dritter gedacht und sollten folgendermaßen behandelt werden:
- rel=“sponsored“ für bezahlte Links, also Werbung oder bezahlte Placements. Damit sind beispielsweise Hinweise auf bezahlte Artikel in Zeitungen gemeint. Laut Google kann man für diese Links zwar immer noch das Attribut Nofollow verwenden, als bevorzugte Methode empfehlen die Suchmaschinenbetreiber nun aber die Kennzeichnung als rel=“sponsored“.
- rel=“ugc“ für Links in Inhalten, die von Webseitennutzern, zum Beispiel in Foren oder Kommentaren, erstellt werden („ugc“ steht für „User Generated Content“).
Genau wie das Nofollow-Attribut werden diese beiden Link-Attribute dem Crawler Hinweise auf die Eigenschaften des Links geben und Google wird hierzu Daten sammeln. Momentan sollen sie noch keine Auswirkungen auf Rankings haben. Allerdings will Google die Daten dazu nutzen, diese Links in Zukunft besser in Suchergebnisse mit einzubeziehen.
Wie sollte man die Link-Attribute einsetzen?
Als generelle Regel gilt, wenn ihr keinen PageRank und keine Keywords übermitteln wollt, solltet ihr Nofollow-Verlinkungen nutzen. Das werdet ihr bei internen Verlinkungen eurer eigenen Webseite wahrscheinlich nicht tun, denn auch mit Noindex gekenntzeichnete Seiten wie das Sitemap oder das Impressum übermitteln PageRank und Keywords.
Das bekannteste Ziel von Nofollow-Attributen ist immer noch die Eindämmung von Spam-Links. Deshalb sollten Webseitenbetreiber nicht vertrauenswürdige Inhalte immer mit Nofollow-Links kennzeichnen. Früher waren davon vor allem Kommentare, Gästebucheinträge von nicht vertrauenswürdigen Nutzern, beispielsweise in Foren, sowie Werbelinks betroffen. Nach der Einführung der Attribute rel=“sponsored“ und rel=“ugc“ wird nun angeraten, Nofollow in allen anderen Fällen zu nutzen, in denen Inhalte nicht vertrauenswürdig sind, aber weder durch User noch durch Werbung zustande kommen. Ein Mädchen für alles sozusagen.
Übrigens kann Google Webseitenbetrieber in den Rankings abstrafen, wenn Sie die Link-Attribute nicht korrekt verwenden, was im Link-Building vielmals zu einem Katz-und-Maus-Spiel zwischen SEO-Agenturen und Suchmaschinen geführt hat. Obwohl ich meinen Kunden schon immer ein langfristiges White-Hat Link Building anrate, bleibt abzuwarten, wie die neuen Attribute das Link-Management innerhalb der Online-Marketing-Strategie langfristig verändern werden.
Das nächste Mal: Noindex und Nofollow bei Verlinkungen gezielt einsetzen
Ich hoffe, ihr fandet diese Einführung zu den Link-Attributen Nofollow, Sponsored und UGC interessant. Im nächsten Teil der Serie erfahrt ihr, wie ihr Noindex und Nofollow bei Verlinkungen gezielt einsetzen könnt, um den Page Rank zu steuern. Wenn ihr Fragen habt, meldet euch bei mir und wenn ihr etwas hinzufügen, aktualisieren oder korrigieren wollt, kommentiert bitte unten!
Außerdem könnte euch mein erster Artikel der Serie über das Meta-Tag Noindex interessieren. Ich würde mich freuen, wenn ihr da einen Blick reinwerft!