Früher versuchten viele Anbieter von Suchmaschinenoptimierung, bei internen Verlinkungen auf Noindex-Seiten Nofollow-Attribute gezielt einzusetzen, um den PageRank zu manipulieren. Manche versuchten auch, die Nofollow-Anweisung zu nutzen, damit gewisse Seiten nicht indexiert werden. Grund hierfür war der Glaube, über die Nofollow-Verlinkung würde kein PageRank verbraucht und die Noindex-Seite sammle diesen auch nicht an. Inzwischen ist dies aber hinfällig.
Wie Google selbst erklärt, können Noindex-Seiten PageRank haben. Und der PageRank der verlinkenden Seite wird in jedem Fall verbraucht, auch bei Nofollow-Verlinkungen. Der spanische SEO-Experte Romulad Fons hat hierzu ein Experiment durchgeführt, das bestätigt, dass interne Nofollow-Verlinkungen wenig Sinn machen. Die Ergebnisse erklärt er in seinem Video „Die SEO-Geheimnisse der Noindex Nofollow-Tags“ (leider nur auf Spanisch).
Außerdem erklärt Google, dass Nofollow allein nicht ausreicht, um das Crawlen von Seiten zu verhindern. Der Suchmaschinenbetreiber empfiehlt, hierfür solidere Methoden wie das Meta-Tag Noindex in der robots.txt-Datei zu verwenden.
Um zu veranschaulichen, welche Auswirkungen Follow- und Nofollow-Verlinkungen von und zu Noindex-Seiten haben, werde ich die verschiedenen Kombinationen Fall für Fall erläutern. Starten wir mit internen Verlinkungen:
Zwischen zwei Seiten A und B derselben Webseite
Nehmen wir an, wir verlinken auf unserer Webseite zwei Seiten, A und B. Der einfachste Fall tritt auf, wenn beide Seiten im Index sind. Dann solltet ihr immer eine Follow-Verlinkung verwenden, damit PageRank und die Keywords übermittelt werden. Verlinkt ihr mit Nofollow-Attribut, verliert Seite A zwar PageRank, aber Seite B erhält keinen. Beispiele hierfür sind beispielsweise Links von der Homepage zum Produktkatlog oder zu Leistungsseiten.
Auch wenn nur eine der beiden Seiten im Index ist (Seite A) und die andere ein Noindex-Tag hat (Seite B), empfehle ich, Follow-Verlinkungen zu verwenden. Denn der PageRank von Seite A wird sowieso verbraucht und so kann Seite B ihn im Stillen ansammeln. Nehmen wir an, wir verlinken auf eine Danke-Seite nach einer Conversion, die wiederum Links zu thematisch verwandten Seiten enthält. Auch wenn die Danke-Seite nicht im Index ist, kann sie durch Follow-Links PageRank ansammeln und diesen durch weitere Follow-Verlinkungen an suchmaschinenrelevante Seiten übermitteln.
Wenn ihr beide Seiten mit einem Noindex-Tag versehen habt, ist es ähnlich: Bei einer Nofollow-Verlinkung wird kein PageRank von Seite A auf Seite B übermittelt. Verbraucht wird er von Seite A allerdings auch in diesem Fall. Verlinkt ihr beispielsweise mit Follow-Attribut von der Datenschutzseite aufs Impressum, sammelt das Impressum PageRank an. Diesen kann es dann durch Links weiter übermitteln, beispielsweise an die Startseite oder an externe Seiten wie die des IT-Dienstleisters, die im Impressum erwähnt werden.
Links auf eine externe Webseite
Wenn ihr auf eine externe Webseite verlinkt, müsst ihr natürlich zuerst die Google-Richtlinen in Betracht ziehen, bevor ihr euch für ein Follow-, ein Nofollow-Attribut oder eines der neuen Link-Attribute Sponsored oder UGC entscheidet. Im vorherigen Teil der Serie erkläre ich euch ausführlich die Link-Attribute rel=“nofollow“, rel=“sponsored“ und rel=“ugc“, deren Verwendung und die Neuheiten ab diesem Jahr. Nofollow-Links sind beispielsweise Pflicht, wenn man ein WordPress-Theme entwirft und vom dortigen Footer auf die eigene Webseite verlinkt.
Das Nofollow-Attribut solltet ihr bei externen Verlinkungen nur setzen, wenn das die Google-Richtlinien so vorsehen. In allen anderen Fällen macht eine Nofollow-Verlinkung auch hier keinen Sinn. Denn unsere Seite verbraucht durch den Link auf jeden Fall PageRank. Steht ein Nofollow-Attribut darauf, übermittelt sie diesen aber nicht an die verlinkten Seiten.
Hierbei spielt es keine Rolle, ob die Seiten im Index stehen oder nicht. Wenn wir mit Follow-Attribut von einer nicht indexierten Seite aus verlinken, kann diese den PageRank weitergeben, den sie angesammelt hat. Verlinken wir mit Follow-Attribut auf eine externe Seite, die mit einem Noindex-Tag versehen ist, übermitteln wir dieser Seite PageRank. Diesen PageRank kann die externe Noindex-Seite dann wiederum durch interne Verlinkungen an andere Seiten übermitteln.
Fandet ihr den Artikel interessant? Dann freut euch auf den nächsten und letzten Teil der Serie, in dem es um seltenere Link-Attribute wie rel=“noopener“ und rel=“norefferer“ geht. In diesem Teil stelle ich euch auch zusätzliche Meta-Tags vor, die mit der Vorsilbe „No“ beginnen und von Google verstanden werden. Falls ihr Fragen, Anregungen oder Korrekturen habt oder auch einfach nur Hallo sagen wollt, könnt ihr einen Kommentar hinterlassen. Ich freue mich auf euch!